Der Nordhof ist der ehemalige Rinder-Laufstall mit den angrenzenden Freiflächen: Futterweiden für die Tiere, ein Reitplatz, ein Paddock mit Paddock-Trail, ein kleiner Eichenwald, Garten- und Spielflächen. Der Laufstall wurde von uns bereits weitgehend umgebaut, so dass hier jetzt Offenställe für die Pferde, Alpakas und Schafe untergebracht sind. Alle Offenställe bieten den Tieren jederzeit Schutz- und Rückzugsraum. Jeder Offenstall grenzt an dahinterliegende Freiflächen an, Paddocks, Trails und Futterweiden. Alle Tiere werden artgerecht gehalten und entsprechend der Nutzbarkeit für Tiergestützte Interventionen (Pädagogik und Therapie) für die Arbeit mit den hier lebenden Kindern eingesetzt. Temporär haben wir auch heute bereits Besuch von Fach- und Studierendengruppen, die unser Angebot zum Studium der Grünen Pädagogik nutzen. Das Fachpersonal der Wohngruppe Hof Lehmgaste verfügt über ein entsprechendes Zusatz-Qualifikationsspektrum, von der Bio-Landwirtin, TGI-Fachkraft, Erlebnispädagogin, tiermedizinischen Qualifikationen bis zur Reittherapeutin.
Zurzeit planen wir, unseren Nordhof weiter auszubauen, zu verbessern und einer breiteren Zielgruppe zugänglich zu machen. Wir wollen hier einen inklusiven Begegnungshof entwickeln.
Der Umbau wird durch die LEADER Region „Fehngebiet“ gefördert. LEADER ist eine EU-Förderung für die Entwicklung ländlicher Räume, bei der lokale Akteure in den Lokalen Aktionsgruppen (LAGs) selbst entscheiden, welche Projekte sie auf Basis ihrer Regionalen Entwicklungskonzepte umsetzen. Die Projekte zielen auf eine Verbesserung der Lebensqualität, die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes (Dörfer) und eine nachhaltige Entwicklung ab.
„Begegnungshöfe“ ermöglichen Menschen unterschiedlicher Alters- und Zielgruppen eine fachkundig angeleitete Begegnung mit ausgewählten Tierindividuen verschiedener Heim- und Nutztierarten.
Die „Stiftung Bündnis Mensch und Tier“ zertifiziert Begegnungshöfe, die sich für hohe Qualitätsstandards in der Mensch-Tier-Begegnung entschieden haben. Die Arbeit der Höfe basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass die unmittelbare Begegnung mit Tieren Gesundheit und Lebensfreude, Entspannung und Stressabbau fördern und soziale Kompetenzen stärken kann. Die Einrichtungen stellen jeweils ein wichtiges regionales Angebot in den Bereichen Erholung, Freizeitaktivitäten, pädagogische und therapeutische Projekte und Tourismus dar.
Inklusiv in Nortmoor
„Inklusiv“ meint in diesem Zusammenhang die bestmöglichen Gegebenheiten anzustreben, Zugangsmöglichkeiten aller Menschen, egal ob mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen, gleich welcher Herkunft, Kultur und Sprache, gleich welchen Alters zu schaffen und somit dem Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe, formaler und informeller Bildung und Erziehung, Wohlbefinden, Linderung und Heilung beizutragen.
Mit dem Ausbau des Leistungsangebotes auf dem Hof Lehmgaste zum „Begegnungshof“ sollen die bestehenden Möglichkeiten,
- der „ostfriesische Bauernhof“ in Geschichte(n), Regionalität und Kultur,
- die Tiere mit ihrem natürlichen Verhalten und Nutzbarkeit in artgemäßer Haltung,
- die Begegnung und Interaktion mit den Tieren,
- die entspannende, kreative und inspirierende Atmosphäre auf dem Hof Lehmgaste
- und die naturnahe Lage an der Jümme-Niederung (Nortmoorer Hammrich)
weiteren Zielgruppen erschlossen werden.